Gordon Gekko: Geld ist eine Hure die niemals schläft

21. Oktober 2010 8 Von blogstone

Share photos on twitter with TwitpicGestern Abend war ich an der Swisscom Carte Bleue Night im Kino maxx in Winterthur und sah die Vorpremiere von Wall Street: Money Never Sleeps. Ich war ziemlich gespannt auf den Film, denn alle reden über Wall Street 2 und überall liest man Kommentare dazu. Sogar Burkhard P. Varnholt, Chief Investment Officer bei der Bank Sarasin, den ich von meiner Zeit bei der Credit Suisse kenne und schätze hat sich in der SonntagsZeitung zu Gordon Gekko geäussert.

Gordon Gekko ist zurück. Er hat seine Zeit für Insiderhandel im Gefängnis abgesessen. Vor allem aber ist er alt geworden, die Filmfigur genauso wie der Schauspieler Michael Douglas, der Gordon Gekko zum zweiten Mal verkörpert. 1987 kam das Original „Wall Street“ in die Kinos. 23 Jahre später versucht der Regisseur Oliver Stone, an den Erfolg des Originals anzuknüpfen. Eine lange Zeit, das wird zu Beginn des Films klar, als Gekko am Tag der Entlassung sein Mobiltelefon in der Grösse eines Ziegelsteins ausgehändigt erhält.

Josef Jakok vs. Gordon Gekko
Wall Street: Money Never Sleeps hat mich stark an Reporter „Der Betrüger – Die schiefe Laufbahn des Josef Jakob“ erinnert. Wie Gordon Gekko verbrachte auch Josef Jakob, der Grossbetrüger, einige Jahre hinter Gittern. Beide steigen nach ihrer Entlassung wieder ins Finanzgeschäft ein, in jene Branche also, in der sie bereits früher kriminell wurden. Im Gegensatz zu Gordon Gekko wird Josef Jakob allerdings wieder erwischt. Die Schweizer Story ist weniger spektakulär, aber dennnoch interessant.

Ehrlich gesagt habe ich mehr von diesem Film erwartet. Aber vielleicht ist es wie so oft bei Fortsetzungen, sie kommen einfach nicht mehr ans Original heran. Schon nach 15 Minuten war absehbar welche Wendung der Film nehmen würde und grossartige Ereignisse gab es wenige. Das Beste im ganzen Film sind wohl die Sprüche von Gordon Gekko:

  • Someone reminded me I once said „Greed is good“. Now it seems it’s legal. Because everyone is drinking the same Kool Aid.
  • If there’s one thing I learned in prison it’s that money is not the prime commodity in our lives… time is.
  • They took my life – and when I got out – who’s waiting for me? Nobody!
  • It’s not about the money – It’s about the game.
  • It’s easy to get in – it’s hard to get out.
  • The mother of all evil is speculation.
  • Stop telling lies about me and I’ll stop telling the truth about you.

Trotzdem war es ein schöner Abend. Wohl dank den beiden gratis Tickets und der Carte Bleue Night, denn die Swisscom hat vor dem Film einen Apéro offeriert und anschliessend jedem Zuschauer noch den Originalfilm „Wall Street“ als DVD geschenk. Was ich aber noch immer nicht verstehe, warum Burkhard P. Varnholt der Meinung ist, dass die Figuren unglaubwürdig sind und die Zusammenhänge, die zur Krise geführt haben klischiert sein sollen.