Corona Virus: Zeigt euch solidarisch und kauft lokal ein

Corona Virus: Zeigt euch solidarisch und kauft lokal ein

24. März 2020 0 Von blogstone

Offenbar verstehen viele ältere Menschen den Ernst der Corona Pandemie Lage noch immer nicht, vor allem in ländlicheren Gegenden. Es ist jetzt wirklich an der Zeit, uns so gut wie möglich vor dem Corona Virus zu schützen und zu Hause zu bleiben, um das Gesundheitssystem und die Spitäler nicht unnötig an ihre Kapazitätsgrenzen zu bringen! Wenn man die aktuellen Corona Erkrankungen durch die Landesbevölkerung teilt, dann liegt die Schweiz nur knapp hinter Italien. Wenn man die Fallzahlen ab Tag 1 übereinander legt, dann zeigt die untenstehende Grafik von Datagraver für die Schweiz eine steilere Kurve als für Italien, was besorgniserregend ist. Schaut euch die Bilder und Berichte aus Bergamo an, diese Szenen gilt es für die Schweiz zu verhindern!

Exponentielles Wachstum – die Legende vom Reiskorn und dem Schachbrett
Wir müssen alle solidarisch sein und am gleichen Strick ziehen, denn nicht nur alte Personen erkranken am Corona Virus. Zwar verläuft die Krankheit bei der Mehrzahl der Infizierten harmlos. Rund 5 Prozent der Patienten wird aber eine intensivmedizinische Behandlung im Spital benötigen. Dafür gibt es in der Schweiz aktuell nur rund 1’000 verfügbare Betten mit einem Beatmungsgerät. Schon Ende März könnte die Corona-Epidemie alle freien Kapazitäten des Gesundheitswesens binden. Im Tessin stehen wir bereits heute kurz davor. Und zur Erinnerung: Es geht um exponentielles Wachstum. In nur wenigen Tagen verdoppelt sich die Zahl der Patienten jeweils, wenn wir die Massnahmen vom Bundesrat nicht konsequent einhalten. Wir Menschen haben eine schlechte Vorstellung davon, wie sich Dinge über die Zeit entwickeln können, aber die Legende vom Reiskorn und dem Schachbrett zeigt es eindrücklich auf. Hinzu kommt, dass es zu Ausfällen beim medizinischen Personal kommen wird, wenn Ärzte und Pflegekräfte selbst erkranken. Den bisherigen Erfahrungen zufolge sterben etwa vier Prozent der Infizierten an Corona, in Italien sind es allerdings rund 10 Prozent.

Das Ende der Globalisierung?
Die Corona Krise wird rückblickend vielleicht auch etwas Gutes haben, denn sie zeigt uns die Grenzen der Globalisierung auf. Zum Beispiel wird ein grosser Teil unserer Medikamente in China und Indien produziert und auch viele der Schutzmasken werden in China hergestellt. Wir werden das komplette Outsourcing überdenken müssen und realisieren hoffentlich wieder, wie wichtig die lokale Produktion ist. Auch für die Nahrungsmittel, denn nicht Coop und Migros produzieren Lebensmittel, sondern die lokalen Bauern, welche auch unsere Nachbarn sind. Gerade in der aktuellen Zeit gilt es die kleinen, lokalen Geschäfte und Selbständigen zu unterstützen, damit diese die Krise überleben. Und wenn ihr eure Coiffeuse, Visagistin, Putzfrau oder Floristin unterstützen wollt, dann kauft Gutscheine mit dem Risiko, dass es das Geschäft vielleicht in der Zukunft wegen der Krise nicht mehr gibt, aber die Gutscheine wirken wie ein zinsloses Darlehen und helfen jetzt über die Runden zu kommen.

Die Rezession steht vor der Tür
Nach dem .com Crash 2001 und der Finanzkrise 2008 ist das nun meine dritte Krise welche ich aktiv miterlebe. Die Corona Krise unterscheidet sich aber erheblich von den vorherigen, weil jetzt durch die Schliessung vieler kleiner Geschäft die ganze Marktwirtschaft betroffen ist und nicht nur das Finanzsystem. Weil viele Menschen zu Hause bleiben müssen, ist die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen komplett eingebrochen und ebenso die Angebotsseite. Wenn jetzt Fabriken und KMUs mehrere Wochen oder sogar Monate geschlossen sein werden, dann kann auch nichts produziert werden. Das ist positiv für die Umwelt, denn in China ist zum Beispiel die Luft praktisch nicht mehr verschmutzt und in Venedig ist das Wasser wieder sauber, aber die Güter werden uns im Sommer oder spätestens im Herbst fehlen. Wir schlittern geradewegs in die Rezession rein, auch wenn das jetzt erst wenige wahr haben wollen.

Mehr biologische Bedrohungen werden kommen
Die Situation wird nicht nächste Woche besser werden. China hat es nur geschafft, weil sie in Wuhan frühzeitig die ganze Region abgeriegelt haben. Das haben wir in Europa und Amerika verpasst und deshalb wird es uns wohl deutlich schlimmer treffen. Nein, Panik hilft nicht, aber wir müssen realistisch sein, denn in keinem grösseren europäischen Land flacht die Kurve von neuen Fällen momentan ersichtlich ab, sondern nimmt noch eher zu. Die weltweite Pandemie wird erst dann unter Kontrolle sein, wenn es einen Impfstoff gibt und die Entwicklung dauert normalerweise 12 Monate. Durchseuchen, wie das bei den Masern vielleicht sinnvoll ist, macht definitiv keinen Sinn und es zeigt sich ja auch, dass Holland damit keinen Erfolg hat. Mit 213 Todesfällen liegen sie bereits deutlich vor der Schweiz mit 118 Toten.

Die Armee schützt uns vor Kriegen, wir können Cyberangriffe dank moderner Technologie abwehren, aber wir haben noch keine Antwort auf biologische Bedrohungen wie das Corona Virus gefunden. Aus dieser Pandemie müssen wir lernen wie das Taiwan aus der SARS Pandemie 2003 erfolgreich gemacht hat um auf zukünftige globale Pandemien vorbereitet zu sein. Bleibt gesund, zeigt euch solidarisch auch euren Nachbarn gegenüber und kauft lokal ein! Falls ihr das Virus bereits hattet und wieder vollständig genesen seid, könnt ihr dem Schweizer Startup Memo Therapeutics helfen, einen therapeutischen Antikörper gegen SARS-CoV-2 zu identifizieren.

Übringens, social distancing ist meiner Meinung nach der falsche Begriff. Sollte es nicht physical distancing heissen, weil wir auf körperliche Distanz gehen sollten?