Dr. Antonio Teta – I love to entertain you

25. Oktober 2007 15 Von blogstone

ProSieben startete im Herbst 2003 mit dem Claim „We love to entertain you“. Ziel der Kampagne war es, das leidenschaftliche Bekenntnis zum Entertainment für die Zuschauer lebendiger und greifbarer zu machen. Genau dies könnte auch die Grundlage und das Motto von Dr. Antonio Teta sein. Die Aula ist jeweils fast bis zum letzten Stuhl besetzt und Skripte sind schon längst nicht mehr für alle vorhanden, wenn es wieder heisst Vorhang auf für die BWL Vorlesung. Der Vergleich mit der Vorlesung als Show ist nicht sehr weit hergeholt.

Betrachten wir Herrn Teta einmal als Teil der Filmindustrie. In Sachen Lebenserfahrung kann er sicher mit Stefan Raab mithalten. Beide haben eine unglaublich breite Erfahrung und lassen diese jeweils in Ihre Shows einfliessen. Stefan Raab mit seinen unzähligen Specialshows wie Wok-WM, Reiten, Boxen, usw. Antonio Teta arbeitete im sozialen Bereich, als Türsteher, im Bankenbereich und verkehrte in der Bodybuilder Szene, wo ein Muskelumfang von 50 cm zum Standartrepertoire gehört.

Beim Aussehen werden viele Frauen schwach und vergleichen unseren Dozenten gerne mit Antonio Banderas. Nicht nur der Vorname stimmt dabei überein. Wie Banderas als Zorro für seine Anliegen kämpfte, kämpft auch Teta dafür, dass nicht das Geld sondern der Mensch im Mittelpunkt einer Unternehmung stehen sollte.

In Punkto Überzeugungskraft fällt mir da spontan nur Arnold Schwarzenegger ein. Nicht nur weil er mit 15 Jahren jüngster Nachwuchsbodybuilder in der Steiermark war, sondern nach seiner Filmkarriere ganz California von seiner Leistung als Gouverneur überzeugen konnte. Obwohl er Republikaner ist, setzt er sich massiv für die Förderung erneuerbarer Energien und die Verringerung von Treibhausgasen in Kalifornien ein. Dr. Teta’s Vergleiche sind messerscharf, seine Aufzählungen und Beispiele schon fast zu legendär und er besitzt eine ausgesprochen geniale Rhetorik. Die Parallelen zum Gouverneur Schwarzenegger liegen nicht nur beim Bodybuilding sondern bestehen auch darin, dass der Banking & Finance Studiengangsleiter „out of the box“ denkt und sich nicht nur für die Kapitalwirtschaft sondern auch für die Menschheit einsetzt.

Alle diese Punkte zusammen machen aus Dr. Antonio Teta den genialen Präsentator. Wer noch nie eine Vorlesung bei ihm hatte, hat definitiv etwas verpasst. Allerdings ist auch er nicht von Fehlern befreit. In der Vorlesung vor zwei Wochen hat er den Output eines Sägewerkes als Möbel bezeichnet. Meiner Meinung nach werden Möbel aber von Schreinern hergestellt. Aber den Minuspunkt hat er bereits mit der Aussage wieder gut gemacht, dass Marketing mit dem Tanzen zu vergleichen ist: „Entweder man kann tanzen und fühlt den Rhythmus oder man muss die Schritte auswendig lernen. Genau gleich verhält es sich mit der Marketingphilosophie. Man ist als Marketer geboren oder man lernt die Theorie auswendig.“

Um mit dem Claim von McDonalds zu enden: Teta’s Vorlesungen – I’m loving it.