Müssen Journalisten künftig Geschichtenerzähler werden?

16. Juli 2013 1 Von blogstone

Detlef Gürtler GDIDetlef Gürtler ist Chefredaktor des Magazins „GDI Impuls“ und äusserte im Interview mit persoenlich.com ein paar spannende Thesen. Zum Beispiel, dass Verlage heutzutage wie die Wasser-Industrie sind, jeder kann daran teilnehmen. Auch ist er der Überzeugung, dass Anzeigen im Laufe der nächsten zehn Jahre verschwinden. Werbung wird es dennoch geben, sie muss einfach attraktiv genug sein – Der Extremsportler Felix Baumgartner und Red Bull lassen grüssen. „Künftig wird entscheidend sein, wer die besten Botschaften, die besten Geschichten zu erzählen hat.“ Journalisten müssen sich als eigene Marke positionieren, denn sie „werden künftig nicht mehr für das Kopierbare bezahlt, sondern fürs Originale“ wie zum Beispiel für Moderationen, Vorträge, Coachings oder Bücher. Die Musikindustrie lässt grüssen, da verdienen die Stars bereits jetzt mehr mit Konzerten und Fanartikeln als mit den einzelnen Songs. Auch die Präsenz auf verschiedenen Social Media Kanälen geht in die gleiche Richtung.

Eine weitere These von Detlef Gürtler besagt, dass Journalisten immer mehr für Unternehmen arbeiten werden. „Rein qualitativ gibt es keinen Unterschied, ob ein Journalist für einen Verlag oder für ein Unternehmen schreibt.“ Journalisten-Ausbildner Daniel Perrin an der ZHAW ist da aber ganz anderer Meinung. Er meinte kürzlich in einem Interview mit personelich.com, dass die beiden Welten völlig anders ticken, „etwa in ihren Anforderungen an Transparenz oder Loyalität oder eben auch ihren finanziellen Perspektiven.“ Eine Podiumsdiskussion mit Detlef Gürtler und Daniel Perrin zum Thema Journalismus 2.0 inklusive Blogger vs. Journalist wäre wohl sehr spannend. Ob die beiden am 12. September 2013 Zeit haben an die New Media Session zu kommen?