Qadbak rettet das Sauber F1 Team
15. September 2009Heute morgen wurde ja bekannt, dass das Lotus-F1-Team den 13. Startplatz in der Formel 1 erhalten hat und leider nicht das Sauber F1 Team. Allerdings besteht weiterhin Hoffnung, da das Team von Peter Sauber den provisorischen 14. Platz, im Fussball quasi die Ersatzbank zugeteilt wurde. Wenn ein anderes Formel 1 Team aufgibt, weil ein Sponsor abspringt oder die Finanzierung fehlt, was bei der aktuellen Wirtschaftslage nicht einmal von soweit hergefohlt ist, rutscht Sauber nach. Zusätzlich hat anscheinend die FIA auch Interesse gezeigt, die Anzahl Teams auf 14 aufzustocken.
Die Hammernews kamen aber soeben von Philipp Sauber, dem Sohn von Peter Sauber, über Twitter rein: „BWM erzielt Einigung mit Investor: Pressemitteilung http://bit.ly/1NZCE9 #BWMSauber #F1„:
„Die BMW AG in München ist erfreut darüber, einen Käufer für das BMW Sauber F1 Team gefunden zu haben. Qadbak Investments Ltd, eine in der Schweiz ansässige Stiftung, die die Interessen von im Mittleren Osten und in Europa ansässigen Familien vertritt, hat sich mit der BMW AG über einen Kauf des in Hinwil (Schweiz) ansässigen Teams geeinigt. Der Vertrag wurde am heutigen Dienstag unterzeichnet. Damit konnte ein starker Investor für das Team am Standort Hinwil gefunden werden. Qadbaks Interessen bezüglich des Formel-1-Teams werden von dem Schweizer Lionel Fischer vertreten.“
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen zwischen den Parteien vereinbart. Auto Motor und Sport berichtet aber: „Spekulationen sprechen von 80 Millionen Euro für die 80 Prozent Beteiligung, die der Münchener Konzern an dem Formel 1-Team hielt„.
Nun wer ist diese Qadbak Investments Ltd, die den Sitz in der Schweiz hat und im Auftrag reicher Familien aus dem Mittleren Osten handelt? Leider findet man über Qadbak praktisch keine Informationen, ausser dass sie den ältesten Fussballverein in England, Notts County, gekauft haben. Für den Kauf nutzten sie den Namen Munto Finance, was gemäss BBC und The Guardian zu wilden Spekulationen führte. Über Lionel Fischer ist im Internet ebenfalls wenig zu erfahren. Seien wir einmal gespannt wie die Geschichte mit dem Sauber F1 Team weitergeht. Immerhin sind mit der Übernahme einmal die Arbeitsplätze in Hinwil wohl vorerst gesichert.
Interessant ist auch, dass die News über die Rettung von Sauber nicht nur in Europa sich rasend schnell verbreitet, sondern sich auch amerikanische Medien dafür interessieren. Amerikaner interessieren sich ja nicht wirklich für die Formel 1 und schauen viel lieber Nascar, aber sowohl die Los Angeles Times als auch die bekannte online Zeitung The Huffington Post berichten über den Verkauf und das obwohl es an der Westküste erst früher Morgen ist.
Update, 18.25 Uhr:
Der RacingBlog glaubt zu wissen wer hinter Qadbak Investment Ltd steckt: „Hinter der Munto Gruppe steckt, laut Telegraph, die Al Thani Investment Gruppe, die wiederum, und da kommt der Bogen zurück zu Qadbak, Abdullah bin Saeed al Thani, dem Cousin eines ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, gehört (bzw. geleitet wird), der aber selber in Qatar sitzt. Geleitet wird die gesamte Investment Gruppe, die als Stiftung firmiert, aber wohl treuhänderisch von einer Pivatbank in der Schweiz. Daher ist es auch kein Wunder, dass als erster Statthalter für das neue Team ein Schweizer namens Lionel Fischer gewählt wurde, der wohl die Bank vertritt.“
Der Tagesanzeiger geht mit seiner Schlagzeile „Gehört Sauber nun Qatars Königsfamilie?“ in die gleiche Richtung und vermutet: „Buchstaben Q und A in Qadbak könnten für Qatar stehen„. Dass in Katar ziemlich viel Geld vorhanden ist wissen wir ja bereits. Denn Qatar Investment Authority, der Staatsfonds des Emirats Katar, hat ja bereits im letzten Jahr mehrere Milliarden in die Credit Suisse investiert. Die Credit Suisse war ja auch einmal Sponsor des Sauber Formel 1 Teams. Schliesst sich vielleicht so der Kreis wieder?
Weitere Informationen zu BMW Sauber und der Formel 1:
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