Quo vadis San Francisco: Statusbericht 2023

Quo vadis San Francisco: Statusbericht 2023

13. August 2023 0 Von blogstone

Letztes Jahr habe ich sehr ausführlich über den schlechten Post-Covid-Zustand von San Francisco berichtet. Leider hat sich der Zustand 2023 nicht verbessert, sondern auf Grund der steigenden Lebenshaltungskosten, der Kriminalität und der Drogenschwemme nur noch weiter verschlechtert. Die Bewohner der Bay Area fühlen sich heute so unsicher wie seit Jahren nicht mehr. Eigentumsdelikte wie Autoeinbrüche sind an der Tagesordnung, Zelte mit Obdachlosen sieht man an allen Ecken und Enden und die offene Drogenszene in der Innenstadt zwischen Tenderloin und SOMA ist mittlerweile wohl grösser als der Platzspitz 1990 in Zürich. Die NZZ widmet der Fentanyl-Krise in San Francisco sogar einen eigenen Podcast Beitrag.

Die Teufelsspirale dreht sich weiter nach unten

Die Arbeitnehmer bleiben der Stadt fern und arbeiten aus dem Homeoffice, Büroflächen stehen leer, Geschäfte werden geschlossen. Google, Meta, und Salesforce die omnipräsent sind in San Francisco haben zehntausende Stellen gestrichen und der Stellenabbau in der Techszene geht weiter. Während die grossen Unternehmen ihre Entlassungsrunden oft als Korrekturen der Überbelegung während der Pandemie bezeichneten, versuchen Startups ihre Belegschaft zu verkleinern, um sich über Wasser zu halten.

Abwanderung von Arbeitnehmern im Niedriglohnbereich

Die Stadt verlor 55% der Beschäftigten in der Gastronomie, 34% der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich, 33% der Beschäftigten im Verkauf und 26% der Beschäftigten in der Verwaltung. Viele können es sich nicht mehr leisten in San Francisco zu wohnen, und die höheren Pendlerkosten treiben sie dazu, Arbeitsplätze in der Nähe ihres Wohnortes zu suchen. Deshalb haben die Unternehmen Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden um ihren Service aufrecht zu halten. Auch wenn sie wie zum Beispiel IN-N-OUT die Löhne gegenüber vom letzten Jahr fürs Burger braten nochmals um 2 Dollar erhöht haben. Das alles führt dazu, dass noch mehr Menschen die Stadt verlassen.

Die Tech Milliardäre die das Geld und Know-how hätten um etwas zu unternehmen, scheint das aber alles nicht weiter zu stören, ausser wenn eine Person wie Bob Lee aus ihrem Kreis niedergestochen wird. Der tragische Mord löste eine Welle der Besorgnis und Angst aus. Auch Elon Musk liess es sich nicht nehmen sich dazu zu äussern:

Ich bin gespannt wie es mit San Francisco weitergeht und ob es die Stadt mit den vielen innovativen Startups schafft, sich neu zu erfinden.