Tag 6: Yellowstone National Park

18. August 2008 2 Von blogstone

Die zweite Nacht in unserem Chevrolet Equinox war nicht so bequem wie beim ersten Mal. Einmal war es zu stickig, dann wieder zu unbequem oder zu eng im Auto. Auf jeden Fall sind wir am morgen um 6 Uhr aufgestanden und draussen war es nur gerade 8 Grad Celsius warm. Für mich noch viel zu kalt, aber Ramon und Tayfun wollten unbedingt das Auto lüften und machten alle 4 Türen auf um die morgendliche Frische hineinzulassen. Nach einem kurzen Breakfast mit Yoghurt aus unserer Kühlbox und steinaltem Brot fuhren wir dann im Yellowstone Nationalpark weiter von Mammoth Hot Springs Richtung Osten. In Tower-Roosevelt glaubten wir ein grösseres Dorf gemäss Karte anzutreffen, allerdings bestand dieses gerade einmal aus einer Lodge. Der Tower Fall im Grand Canyon of the Yellowstone war dann auch die erste Sehenswürdigkeit an diesem Morgen. Wovon der Wasserfall für uns Europäer nicht gerade so spektakulär war. Danach ging es weiter über den Dunraven Pass (2700M) zum Canyon Village. Nach einem Kaffee für Tayfun und dem Einkauf fürs Mittagessen ging es weiter zum Lower and Upper Falls. Das sind zwei Wasserfälle vom Yellowstone River, wovon der Lower Fall rund 100 Meter hoch und ziemlich eindrücklich ist. Um den Fall auf der Südseite zu sehen sind wir über 300 sehr steile Treppenstufen hinuntergestiegen. Der Aufstieg brachte mich doch etwas ins Schwitzen, Ramon und Tayfun war nichts anzumerken. Danach fuhren wir durch das Hayden Valley wo wir zuerst einen und danach viele Herden von Bisons sahen. Die Bisons sind schon ziemlich eindrücklich, wenn man bedenkt, dass sie über 35 Meilen pro Stunde schnell rennen und bis zu einer Tonne schwer werden können. Stiegen wir am Anfang noch aus dem Auto aus um die Bisons zu fotografieren gewöhnten wir uns schnell an den „american way of life“ und fuhren mit dem Auto möglichst nah an die Tiere ran und fotografierten aus dem Auto hinaus. Danach folgten mit dem Sulphur Caldron und dem Mud Volcano weitere Geysire, wovon diese nicht wirklich eindrücklich waren, da sie alle braun waren und ziemlich stark nach faulen Eiern (Schwefel) rochen.

Der riesige Yellowstone Lake liess uns schon hoffen auf ein kühles Bad, allerdings entschieden wir uns zuerst noch weiter zu fahren, da wir am Abend wieder nach Lake Village zurückkehren mussten, da wir dort noch ein Zimmer vorreservieren konnten. Der Höhepunkt des heutigen Tages war sicher der Besuch Old Faithful. Rund um den Old Faithful gibt es noch viele kleinere Geysire und da die Eruption erst eine Stunde später nach unserer Ankunft angekündigt wurden machten wir uns auf die anderen Geysire anzusehen. Schnell stellte sich dann aber mal eine Langeweile ein, da wir unterwegs bereits viele verschiedene Geysire gesehen hatten und dies einfach noch zusätzliche heisse Wasserlöcher waren, auch wenn natürlich die Farbkombinationen immer wieder anderst sind. So entschieden wir uns dann nicht den ganzen Trail abzulaufen und zurück zum Old Faithful zurückzukehren um die angekündigte Eruption vor Ort miterleben zu können. Gemäss den Angaben ist die Wasserfontäne rund 55 Meter hoch. Wir warteten zusammen mit hunderten anderen Touristen auf den Ausbruch, während wir die Brötchen mit Schinken als Mittagessen verdrückten. Wir hofften schon fast vergebens, als dann doch endlich das erste Wasser aus dem Loch spritzte und immer höher wurde. Es ist schon ein eindrückliches Naturschauspiel wenn für wenige Minuten eine solch hohe Wasserfontäne aus dem Boden spritzt und danach einfach wieder verschwindet, bevor sie nach druchschnittlich 75 Minuten wieder ausbricht. Wir besichtigten noch das historische Old Faithful Inn, wovon uns dieses Gebäude nicht gerade aus den Socken gehauen hat, da es im Gebäude drinnen nicht wirklich angenehm gestaltet war.

In meinem Reiseführer stand, dass man beim Firehole Canyon Drive auch baden könne und das wollten wir nach diesem anstrengenden Tag auch wirklich noch tun. Im Firehole River gab es ein „Becken“ in dem sich bei unserer Ankunft schon viele Touristen tummelten und so mussten wir zuerst einmal einen Parkplatz finden. Das warme Wasser auf 2286 wurde von einem Geysire gespiesen und so genossen wir das Bad in diesem Fluss. Endlich mal abschalten und etwas Erhohlung von unserer Rundreise und den letzten Tagen, welche wir ja mehrheitlich entweder in einem Nationalpark oder im Auto verbrachten. Danach fuhren wir zurück zum Lake Village und checkten in unserer Lodge ein. Unser Zimmer ist brandneu, das Interieur ist aber wohl absichtlich wegen dem Nationalpark auf oldschool und Prärie getrimmt. Nach dem Nachtessen im Restaurant sahen wir uns noch die Fotos an und genehmigten uns ein Bierchen.