Weitere Hintergründe zu Qadbak und BMW Sauber

20. September 2009 2 Von blogstone

Letzten Dienstag präsentierte BMW die Qadbak Investments Ltd als Retter des BMW Sauber F1 Teams. Seither rätseln die Sauber Fans, wer hinter Qadbak steht. Der RacingBlog berichtete, dass hinter der Munto Gruppe, welche zu Qadbak gehört, die Al Thani Investment Gruppe stehe.

Die SonntagsZeitung kennt weitere Zusammenhänge der anonymen Investoren und bestätigt den Zusammenhang: „Laut einer zuverlässigen Quelle sind die Drahtzieher des Sauber-Deals zwei Briten mit Wohnsitz in Dubai und Bahrain, Vater Peter und Sohn Nathan Willett. Beide sitzen im Verwaltungsrat der Swiss Commodity Holding AG, gegründet Ende März dieses Jahres, die unter anderem Gesellschaften im Öl- und Gassektor besitzt. Vater Peter ist Executive Vice President der Al Thani Investments Group, einem ebenfalls im Öl- und Gasgeschäft tätigen Unternehmen aus Dubai. Benannt ist die Gruppe nach Scheich Abdullah Bin Saeed Al Thani. Obwohl er gleich heisst, gehört er nicht zur Königsfamilie in Katar.“

Die NZZ hatte Kontakt mit dem Qadbak-Sprecher Jeremy Carey, doch dieser „will die Beziehung zwischen Qadbak und Al Thani weder bestätigen noch dementieren.“ Die NZZ schreibt weiter, dass man weder über Qadbak noch über Monto Finance einen Eintrag im Schweizer Handelsregister findet. Den kann es anscheinend auch gar nicht geben. Wie weitere Recherchen der SonntagsZeitung ergeben haben, „wurde Qadbak von einem renommierten Zürcher Trustspezialisten gegründet. Dieser sagt gegenüber der SonntagsZeitung: «Qadbak ist keine Stiftung, sondern eine Gesellschaft der British Virgin Islands.» Auch habe Qadbak nie eine Adresse in der Schweiz gehabt.“

BMW hatte 3 Interessenten für das Team
Gemäss der NZZ gab es mehrere interessierte Firmen für das Formel 1 Team:„BMW inszenierte ein eigentliches Ausscheidungsrennen von Investorengruppen. Diese versprachen sich dank den auf absehbare Zeit sinkenden Budgets und mindestens gleichbleibenden Vermarktungs-Einnahmen in der Formel 1 eine Rendite. Am Ende sollen drei sehr seriöse Interessenten übrig geblieben sein. Laut gut informierten Quellen setzte sich Qadbak durch, weil die Stiftung das beste Angebot unterbreitete.“

Dies bestätigt auch Peter Sauber heute im Sportpanorama mit seiner Aussage, dass Qadbak nicht von ihm als Retter gefunden wurde, sondern die Stiftung sei an BMW herangetreten. Im Interview bestätigte der ehemalige Teambesitzer auch, dass er seinen 20% Anteil am BMW Sauber F1 Team an BMW verkauft und diese 100% des Teams an Qadbak weiterverkauft haben. Trotz allem steht Sauber dem neuen Team bei Bedarf zur Verfügung. Er liess auch verlauten, dass das Auto für 2010 bereits in der Pipeline ist.

Die Person Lionel Fischer
Gemäss BMW soll Lionel Fischer die Interessen bei Qadbak im Engangement bei Sauber vertreten. Peter Sauber sagte am Dienstag im Interview mit SF, dass er Lionel Fischer noch nicht kenne. Die SonntagsZeitung hat nun einen Lionel Fischer gefunden: „Der Mann in den Dreissigern ist Gründer des Luxus- und Lifestyle-Magazins «Baccarat» in Hongkong und gilt als grosser Sammler antiker Uhren. Obwohl er sich auf der Combox des Mobiltelefons mit «Lionel» vorstellt, bestreitet er im Gespräch, Lionel Fischer zu sein. Er nennt sich dafür «Lebowski», sagt, er wisse von nichts – und legt auf.“

Lionel Fischer ist auch begeisterter Cigarrenraucher, wie Peter Sauber übrigens auch, und „zählt die Davidoff Grand Cru No. 2 und Davidoff Double R zu den Cigarren mit der größten Finesse und Subtilität“. Dies bringt uns allerdings nicht wirklich weiter und so bleiben Fragen über Fragen zu Qadbak und der Zukunft des Sauber F1 Team weiter offen.

Weitere Informationen zu BMW Sauber und der Formel 1: