Die FDP Thayngen ist eine schlechte Wahlverliererin
15. Februar 2011Mit einer minimalen Differenz von 65 Stimmen, haben die Stimmberechtigten in Thayngen das Budget 2011 mit dem höheren Steuerfuss von 87 Prozent abgelehnt. Dass es überhaupt soweit gekommen ist, ist den Jungreisinnigen zu verdanken. Die Jungfreisinnigen Reiat haben im Dezember 2010 das Referendum gegen die erneute Steuererhöhung eingereicht. Für ein Referendum braucht es in Thayngen 100 Unterschriften. Die Jungfreisinnigen reichten mit 228 Unterschriften mehr als doppelt so viele ein. Damals wurden die Initianten noch ausgelacht.
Die hohe Stimmbeteiligung beweist, dass das Referendum nicht etwa nur von einer Randgruppe getragen wurde, wie dies im Vorfeld der Abstimmung von den Befürwortern der Steuererhöhung zu hören war, sondern in weiten Kreisen der Bevölkerung Unterstützung fand. Schliesslich stimmten 1’129 Personen gegen die Steuererhöhung. Es ist deshalb zu hoffen, dass diese Mehrheit künftig auch bei den anderen Parteien sowie im Einwohner- und Gemeinderat wieder mehr Gehör finden wird. Vielleicht hört man jetzt endlich einmal wieder auf das Volk – es wäre langsam an der Zeit!
Enttäuschend ist die Reaktion der FDP Thayngen. Sie ist eine schlechte Wahlverliererin, denn die FDP überlegt sich nun anscheinend gemäss dem Regionaljournal von DRS Parteipräsident Marcel Montanari aus der Partei auszuschliessen. Am 23. Februar entscheidet die Fraktion über den Ausschluss. Die FDP würde wohl besser auf die Meinung des Volkes hören, oder will sie zukünftig vielleicht noch mehr Stimmen verlieren?
Interessant ist auch, dass die politische Einheit (Gemeinderat, Einwohnerrat, SVP, SP, FDP, ÖBS und Gewerbe) überrascht ist von dem Abstimmungsergebnis. Einen klaren Grund für die Ablehnung gibt es laut den Einwohnerräten nicht, wie die Schaffhauser Nachrichten schreiben. Ein klares Zeichen für die Abgehobenheit unserer Politiker. Nur die Jungfreisinnigen Reiat scheinen uns Bürger noch zu verstehen, oder zumindest die Mehrheit von Thayngen!
Guet zämegfasst…
Danke sehr. Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Ich bin gespannt auf die Entscheidung am 23. Februar.
Ich find’s immer erhellend, wenn Politiker/innen die Bürger/innen nicht mehr verstehen. Dass sie Ihr Unverständnis dann noch in den Medien verbreiten, finde ich naiv. Wäre schön, wenn sich dies nicht zu einer Tradition entwickelt.
Danke Andreas für dein Feedback. Sehe ich genau so, vor allem in der heutigen Zeit wo man mittels den elektronischen Medien den Puls fühlen könnte…