San Diego – Ein Jahr danach

24. März 2008 14 Von blogstone

Wie Sang zu sagen pflegt: „time always flies so fast.“ Da hat er wirklich recht, die Zeit rennt und rennt. Heute vor einem Jahr war es, als ich nach San Diego abgeflogen bin. Und ich frage mich gerade, ist wirklich schon ein Jahr vergangen? Eben waren wir doch noch alle dort und nun soll bereits ein Jahr vorüber sein?

San Diego, die grosse unbekannte Stadt, welche uns sofort ans Herz gewachsen ist. Ich mag mich noch gut an den ersten Schultag am ICAE erinnern. Alle standen am Morgen herum und bald stellte sich heraus, dass praktisch alle Cambridge Schüler aus der Schweiz sind….

Hier in der Schweiz höre ich oftmals das Vorurteil, dass die Amerikaner oberflächlich sind. Da kommt mir jeweils der Artikel „Ewig junges Kalifornien“ von Beatrice Schlag aus der Weltwoche in den Sinn:

„Der ärgerlichste Vorwurf gegen die Kalifornier ist ihre angebliche Oberflächlichkeit. Er wird meist an ihrem eingemeisselten Lächeln und ihrer Freundlichkeit festgemacht. Richtig ist, dass Kalifornier verschwenderisch lächeln, Frauen wie Männer, auch wenn es dafür keinen Grund gibt. Richtig ist auch, dass Schweizer im Tram, beim Einkaufen, beim Tanken meist ein missmutiges Gesicht machen. Wenn man sie zufällig kennt und anspricht, wechselt das Gesicht. Sie werden freundlich. Sie waren nicht schlecht gelaunt. Die Verdrossenheit war nur oberflächlich, genau wie das kalifornische Lächeln. Mit dem Unterschied, dass lächelnde Gesichter den Alltag entscheidend angenehmer machen. Die Kassiererin, die einen mit „Hi honey, how are you today?“ begrüsst, macht fröhlicher als die, die mit schmalem Mund fragt: „Supercard?“ Mit Tiefe hat beides nichts zu tun. Aber das kalifornische Lächeln zeugt von der früh anerzogenen Disziplin, die Umwelt nicht mit schlechter Laune zu behelligen.“

Möchte nicht jeder von uns viel lieber mit einem lächeln bedient werden? Genau deshalb vermisse ich die kalifornische Freundlichkeit und die Offenheit, dass wildfremde Leute ein unverbindliches Gespräch beginnen. Hier in der Schweiz zum Beispiel sitzt jeder im Zug und schaut stumm vor sich hin oder blättert in einer der vielen Gratiszeitungen, unvorstellbar diese Situation für einen Kalifornier!

Lange Rede kurzer Sinn, ich vermisse San Diego und Kalifornien noch immer! Auch die kalifornische Entspanntheit, genau das zu tun worauf man Lust hat. Aber wieder zurück in der organisierten Schweiz taucht man zu schnell wieder in den Alltagstrott ein und die Vergangenheit mit den Pflichten und Aufgaben holt einem wieder ein. So bleiben nur die Fotos und Erinnerungen übrig von der doch so genialen Zeit in San Diego.

Ich frage mich gerade, was all die Personen wohl jetzt gerade machen, welche ebenfalls mit mir in San Diego waren. Los meldet euch und lasst mich wissen, ob ihr SD auch immer noch vermisst! Gedenkt sogar jemand diesen Sommer wieder nach Kalifornien zu gehen? Ich bin gespannt auf euer Feedback.